Samsung Galaxy Z Fold 5 im Test: Das beste Foldable 2023 (2024)

Wem ein normales Top-Smartphone zu wenig Displayfläche bietet, ein Tablet aber wiederum zu groß ist, der greift zu einem Foldable im Buchformat. Das Galaxy Z Fold 5 ist dabei Samsungs neuste Foldable-Offerte, bei der sich auf den ersten Blick im Vergleich zum Vorgänger wenig getan hat. Samsung scheint sich beim Fold nicht nur auf das Format eingeschossen zu haben, sondern auch auf alle anderen Komponenten und feilt diese mit einer sehr feinen Feile immer weiter zu.

Das Ergebnis ist ein erstaunlich gutes Fold, das aber weiterhin ein paar Schwächen hat. Unser Test zeigt, was sich verbessert hat und was sich gerne noch weiter verbessern darf.

Galaxy Fold 5: Preise und kaufen

Gefeilt haben die Koreaner derweil leider nicht am Preis, der noch weiter gestiegen ist, womit für das Einstiegsmodell (12/256 GB) nun 1.899 Euro fällig werden. Mit der maximalen Speicherkonfiguration von 1 TB sinkt der Kontostand um 2.259 Euro. Um das ins Verhältnis zu setzen: Ein Galaxy Book 360 mit i7-Prozessor und 13-Zoll-Touchscreen kostet mit derselben Speicherausstattung 1.799 Euro.

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Galaxy Fold 5 im Test: Abgespeckt, aber immer noch dick

An den Abmessungen hat Samsung beim Galaxy Fold 5 nicht viel verändert. Zugeklappt misst das Foldable 67 x 155 x 13 Millimeter, es ist damit etwas dünner geworden. Fühlbarer ist die Abnehmkur: Das Fold 5 ist zehn Gramm leichter als das 4er und hat nun ein Gewicht von 253 Gramm.

Tatsächlich spürt man das reduzierte Gewicht im direkten Vergleich, das 5er liegt etwas besser in der Hand als der Vorgänger. Trotzdem ist das Fold 5 natürlich weiterhin ein Brocken und immer noch schwerer als ein normales Top-Phone. Die Chinesen bauen bei ihren neusten Foldables sowohl dünner als auch leichter: Honor Magic V2 zehn Millimeter dick und 237 Gramm, Huawei Mate X3 elf Millimeter dick und 241 Gramm.

Wie beim Flip 5 sorgt beim Fold 5 ein neues Scharnier dafür, dass beide Displayhälften bündig schließen. Auch hier behält Samsung trotzdem die Wasserdichtigkeit nach IPX8. Unbestritten ist die sehr hochwertige Verarbeitung: Feinste Zutaten wie der in Gehäusefarbe gehaltene Aluminiumrahmen und die Rückseite aus mattem Glas lassen uns das Fold 5 immer wieder gerne in die Hand nehmen. Neben Schwarz und Creme bietet Samsung das Fold 5 übrigens auch in Hellblau, Dunkelblau und Grau an.

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Frontdisplay weiterhin zu schmal

Da die Abmessungen unverändert geblieben sind, hat sich auch beim Außendisplay nichts getan: Es bietet über 6,2 Zoll immer noch eine schmale Anzeigefläche im 23:9-Format. Mit 904 x 2.316 Pixeln löst das OLED fein auf und gibt Inhalte dank Bildwiederholrate von maximal 120 Hz flüssig wieder. Seine Helligkeit ist mit 730 Candela im Boost zudem sehr gut.

So weit die Daten. Im Alltag werden wir mit dem Frontpanel aber immer noch nicht so richtig warm. Online-Texte oder Mails lesen ist natürlich kein Problem, vorausgesetzt man hat gute Augen, denn die Schrift wird durch das lange Format standardmäßig recht klein dargestellt. Wer Videos schaut, muss mit fingerdicken Rändern links und rechts leben. Kein Spaß macht hingegen Texten in jeglicher Form. Vom Nutzer erfordert die kleine Tastatur eine hohe Aufmerksamkeit beim Schreiben, um sich nicht zu vertippen, wodurch man für ausführlichere Nachrichten oder E-Mails einfach länger benötigt. Oft haben wir dann doch einfach zum großen Display gewechselt.

Um kurz etwas nachzuschauen, News zu lesen oder eine schnelle Antwort zu tippen kann das Fold 5 also getrost zu bleiben. Aufgeklappt macht vieles aber deutlich mehr Spaß. Im Vergleich mit Honors Magic Vs, das mit einem breiteren Frontdisplay ausgestattet ist, haben wir das Fold 5 um einiges häufiger aufgeklappt.

Riesiges Innendisplay noch nicht ganz faltenfrei

Der Mechanismus dahinter ist wie beim kleinen Flip 5 grundsolide und vermittelt hohe Wertigkeit und Stabilität, durch einen leichten Widerstand, den man überwinden muss. Dieser sorgt ebenfalls dafür, dass man das Fold auch angewinkelt auf einen Tisch legen kann.

Aufgeklappt macht das Fold 5 dank des riesigen 7,6-Zoll-OLEDs wirklich Spaß. Auch hier garantieren bis zu 120 Hz flüssiges Scrolling und 1.812 x 2.176 Pixel eine feine Darstellung. Sehr gut gefallen uns die rundum einheitlich schmalen Displayränder, durch die man ein wirklich vollflächiges Nutzungserlebnis hat. Dazu trägt auch die Unter-Display-Kamera bei.

Ihr feines Pixelgitter sorgt dafür, dass man sie bei der Nutzung sehr schnell ausblendet und tatsächlich ein ununterbrochenes Display vor sich sieht. Mithilfe von Software konnte Samsung die Bildqualität zudem steigern. Sicher, sie ist mit ihren 4 Megapixeln lange nicht auf dem Niveau einer normalen Selfie-Kamera. Für Selfies nutzt man wahrscheinlich aber eh die Außen- oder Hauptkameras und für einen Videocall genügt die Qualität allemal.

Faltenfrei ist das Innendisplay derweil weiterhin nicht. Die Falz (Knickstelle) in der Mitte fühlt man noch, wenn auch nicht mehr so stark. Und man nimmt sie nur wahr, wenn man seitlich auf das Display schaut. Schöner wäre es dennoch, wenn Samsung hier auf dem Level von anderen Herstellern agieren würde, bei denen man die Falz so gut wie nicht mehr spürt oder sieht.

Qualitativ bewegt sich das OLED laut Messwerten eher im Mittelfeld. So ist es relativ blickwinkelabhängig und hat sehr niedrige Kontrastwerte in Innenräumen und draußen, was die Ablesbarkeit nicht optimal gestaltet. Mit 385 Candela hat das Fold 5 auch eine vergleichsweise geringe Leuchtkraft bei der Alltagsnutzung, solange man in den Einstellungen nicht den Boost aktiviert. Dieser erhöht die Leuchtkraft unter der Sonne jedoch auf sehr starke 1.049 Candela.

Perfekt aufs Format abgestimmte Software

Für das Fold 5 spricht vor allem die Software. Nicht nur in Bezug auf die Update-Strategie ist Samsung mit 4 + 5 Jahren eine Referenz unter Android-Phones. Es gibt kaum einen anderen Hersteller, der seine Nutzeroberfläche so gut an den Foldable-Formfaktor angepasst hat wie die Koreaner. Besonders hilfreich für das große Innendisplay sind dabei die verschiedene Multitasking-Funktionen.

Hat man eine App geöffnet, zeigt eine Taskbar am unteren Bildschirmrand die Icons der App-Favoriten sowie zuletzt geöffnete Anwendungen im Miniaturformat. Das ermöglicht einen schnellen Wechsel. Außerdem taucht man über die Leiste in die App-Übersicht ein.

Mittels Fingergesten schiebt man Anwendungen auf eine Displayhälfte und kann so auf der anderen Seite eine weitere App öffnen. Es lässt sich sogar ein drittes Programm hinzufügen, das dann ein Viertel des Screens einnimmt. Wie sinnvoll das dann ist, muss jeder Nutzer selbst bewerten. Für uns wird es mit drei Apps zu kleinteilig. Eine Drag-and-Drop-Funktion ermöglicht es, markierte Texte oder Bilder einfach in eine andere App zu verschieben und ist das i-Tüpfelchen fürs Multitasking.

Eine Unterstützung für den S-Pen erweitert die Nutzung zusätzlich. Fotos mobil zu retuschieren, zu malen oder handschriftliche Notizen zu verfassen wird damit in Kinderspiel.

Davon abgesehen bietet Samsungs OneUI-5-Oberfläche, die auf Android 13 basiert, ein Füllhorn an Funktionen und Individualisierungsmöglichkeiten. Von einer dualen App-Nutzung, automatische Routinen für bestimmte Szenarien bis hin zum gesicherten Zweitprofil: Samsung bietet die wohl umfangreichste Softwareausstattung auf dem Markt.

Galaxy Fold 5: Bessere Kameraqualität trotz gleichbleibender Ausstattung

Auf der Rückseite verbaut Samsung alte Bekannte aus dem Vormodell: Das Fold 5 ist mit einer Hauptkamera (50 MP), einer Ultraweitwinkelkamera (12 MP) sowie einem Tele-Modul (10 MP) mit Dreifachzoom ausgestattet. Zwar hat sich an der Ausstattung nichts getan, doch die Bildqualität ist teils merklich besser geworden. Die größte Steigerung legt dabei das Ultraweitwinkel hin: Mussten wir beim Fold 4 noch die Note „ausreichend“ vergeben, kommt es nun im Fold 5 auf ein “gut”. Bei Sonnenschein sind die Resultate sogar sehr gut, rutschen dann aber bei nachlassendem Licht stärker ab.

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Die Hauptkamera gehört mit 109 erreichten Punkten in unserem Foto-Benchmark hingegen zu den besten auf dem Markt und hält ihre überragende Fotoqualität konstant über alle Lichtbedingungen, selbst bei Nacht. Damit ist sie sogar etwas besser, als jene des Galaxy S23 Ultra.

Ein gutes Bild liefert auch die Tele-Optik, trotz ihrer geringen Auflösung von 10 Megapixeln. Natürlich geht auch dort die Bildqualität bei nachlassendem Licht zurück, kann aber dennoch gut mit anderen Top-Phones mithalten. Zusammenfassend ist das Kamerasystem diesmal insgesamt überragend und einem normalen Top-Smartphone nicht mehr unterlegen.

Leistung satt und volle Connectivity-Ausstattung

Standesgemäß hat Samsung das Galaxy Z Fold 5 mit 12 GB RAM sowie dem aktuell leistungsstärksten Android-Chip Snapdragon 8 Gen 2 ausgestattet, den Qualcomm für die Koreaner noch weiter aufgebohrt hat. Folglich bietet das Fold 5 genügend Power für Gaming und Multitasking aller Art. In den Benchmarks erreicht das Foldable Höchstwerte.

Bei unserem Testgerät bleiben von den 256 GB Speicher 212 GB für den Nutzer übrig. Erweiterbar ist der Speicher nicht, für mehr Platz muss man zu den Versionen mit 512 GB oder 1 TB greifen.

In Sachen Vernetzung setzt Samsung hinter so gut wie jedem Merkmal einen Haken: Dual-SIM ist mit zwei Nano-Karten oder per Nano- und E-SIM realisierbar. Ferner gibt es Bluetooth 5.3 inklusive HiRes-Audio, Ultra-Wideband und fixes WiFi 6E. Im Labor haben wir einen maximalen Durchsatz von 1.140,6 Mbit/s und im Mittel 821,4 Mbit/s gemessen. Damit erreicht das Fold 5 nicht ganz die ausgezeichneten Werte der S23er-Reihe. Überdurchschnittlich schnell sind die Datenraten jedoch bei Abstand zum Router, wo das Fold 5 noch 368 Mbit/s erzielt.

Kabelgebunden wird ebenfalls viel geboten: Über den USB-C-Port schließt man dank 3.1-Standard auch einen Monitor an. Im Gegensatz zum Flip 5 unterstützt das Fold 5 dabei Samsungs Desktop-Modus DeX. Mit ihm nutzt man das Foldable mitsamt Tastatur und Maus wie einen Laptop, da Apps auf dem Monitor als einzelne Fenster öffnen. Tatsächlich arbeitet man so recht angenehm.

Guter Empfang bei LTE und 5G

Im Vergleich zum Vorgänger hat Samsung den LTE-Empfang des Fold 5 verbessert und gibt nun mehr Leistung auf das 800er- und 2600-MHz-Band. Insgesamt ist die LTE-Wertung damit “gut”.

Daran schließt sich der 5G-Empfang nahtlos an: alle Bänder, inklusive dem wichtigen 3,5-GHz-Band, liefern eine solide Sendeleistung ab, was zu zusammenfassend zu einem guten Empfang in dem Bereich führt.

Gut ist so weit ebenfalls die Telefonieakustik und Klangqualität. Weiterhin könnten die Lautstärke und die Geräuschunterdrückung jedoch noch etwas höher ausfallen.

Galaxy Fold 5: Akkulaufzeit besser, lahmes Laden bleibt

Seit Generationen verbaut Samsung im Fold einen Akku mit 4.400 mAh Kapazität. Und jedes Jahr aufs Neue schaffen es die Koreaner etwas mehr Akkulaufzeit aus dem Riegel rauszukitzeln. Vermutlich liegt das an effizienteren Chipsätzen. Das Fold 5 schafft in unserem genormten Akkutest eine sehr gute Laufzeit von 12:31 Stunden, was 1,5 Stunden mehr sind als beim Fold 4.

Allerdings: Für eine bessere Ablesbarkeit des Innendisplays muss man im Alltag die Helligkeit hochschrauben und das wiederum führt bei intensiverem Gebrauch dazu, dass die Akkuanzeige recht schnell sinkt. Klar, je häufiger man das schmale Frontdisplay nutzt, desto weniger saugt das große Panel den Akku leer. Hier kann man also noch mehr Laufzeit herausholen.

Fazit: Das beste Foldable 2023

Mit ein wenig Feinjustage hat es Samsung geschafft, das Galaxy Fold 5 zum besten Foldable auf dem Markt zu entwickeln. Mit 439 Punkten erreicht das Fold 5 im Test die Note "sehr gut" und reiht sich damit nur knapp hinter dem S23 Ultra (440 Punkte) ein. Für den doch sehr verschiedenen Formfaktor eine starke Leistung.

Die Koreaner verstehen sich darauf, bestehendes besser zu machen. Trotzdem ist der Sprung zum Vorgänger kein großer – bei ihm hatten wir damals noch kein 5G gemessen. Gerade die chinesischen Hersteller agieren innovativer, was Display- und Akkutechnologie angeht.

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August 2023